1. September 2011

Keine Auslieferung des "Lockerbie-bombers" an den Westen



Der verurteilte und später freigelassene Lockerbie-Attentäter Abdelbaset al-Megrahi wird indessen nicht an den Westen ausgeliefert, wie das von der britischen Regierung und Politikern in den USA gefordert wurde. Das sagte der als Justizminister im libyschen Nationalen Übergangsrat fungierende Mohammed al-Alagi. Bei dem Attentat auf eine Maschine der US-Fluggesellschaft PanAm über dem schottischen Lockerbie waren 1988 insgesamt 270 Menschen gestorben - darunter viele Amerikaner.

"Wir werden keinen libyschen Bürger dem Westen übergeben", sagte der für Justiz zuständige Mohammed al-Alagi in Tripolis. Megrahi sei bereits einmal vor Gericht gestanden und werde sich nicht noch einmal verantworten müssen.

Die britische Zeitung "The Times" hatte am Freitag berichtet, Megrahi sei nicht mehr erreicht worden, seit die Kämpfe in Libyen zwischen den Rebellen und dem Gaddafi-Regime die Hauptstadt Tripolis erreicht hatten. Er muss laut Bewährungsauflagen regelmäßig Kontakt zu den schottischen Behörden halten. Schottland begnadigte ihn 2009 und entließ den verurteilten Lockerbie-Attentäter mit der Begründung, er leide unheilbar an Prostata-Krebs. Er wurde in Libyen damals wie ein Held empfangen.

Megrahi ist der einzige, der jemals dafür zur Rechenschaft gezogen wurde. Forderungen nach einer erneuten Inhaftierung Megrahis kamen auch aus den USA.


Quelle: DerStandart.at

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